Tanja79
Hallo Tanja79,
vielen Dank für Deine offenen Zeilen. Aus ihnen spricht tiefe Verzweiflung. Diese kann ich nachvollziehen. 2 Kinder zu haben ist stressig. Und daß Dich da die Panik packt, wenn sich jetzt das 3. Kind angemeldet hat ist verständlich.Du beschreibst das Leben mit 3 Kindern sehr realistisch. Du befindest Dich gerade zusätzlich noch im Streß, denn wenn man über eine Trennung nachdenkt, ist dies ein zusätzlicher Streßfaktor, der Dich umwirft. Aber es freut mich, daß Du Deine 2 Kinder nicht als Klotz am Bein empfindest, sondern als Deine größten Schätze, die Du auf der Welt hast. Und da solltest Du Dich nicht von der Angst, es nicht zu schaffen ins Boxhorn jagen lassen. Und ich glaube es wäre ein Boxhorn. denn Du heulst schon jetzt, wenn Du nur an den Gedanken der Abtreibung denkst. Verabschiede Dich getrost davon, er würde Dich nur um einen 3. Schatz bringen. Unabhängig davon, wie sich die Beziehung zu dem Vater der Beiden entwickelt. Denn wer Tränen um sein ungeborenes Kind heult, der wird auch einen gangbaren Weg für sich mit diesem Kind finden. Zum einen ist es so, daß man als 3fache Mutter unendlich viel Routine hat. Was einem beim 1. Kind aus der Bahn geworfen hat, daß ist jetzt ein routinierter Handgriff. Unterschätze diesen Erfahrungsschatz nicht.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du Dir Hilfe schaffen kannst.
Und es ist wichtig, daß Du Dir Hilfe schaffst. Mir ist einmal aufgefallen, daß eine Drillingsmutter hier wesentlich ruhiger durchs Leben gehen konnte, als eine Zwillingsmutter. Die Drillingsmutter hat alle Hilfen die sich boten angenommen, die Zwillingsmutter meinte alles selbst schaffen zu müssen. Auch hatte sie einen sehr hohen Anspruch an die Sauberkeit in der Wohnung. Aber kein Kind leidet darunter, wenn die Fenster selten geputzt werden.
Du kannst vermutlich beim Jugendamt eine Erziehungshilfe oder eine Haushaltshilfe oder eine Tagesmutter beantragen. Dies wäre Dir sicher für den Anfang eine große Hilfe bis sich alles eingespielt hat. Dann wäre das Horrorgespenst Nervenzusammenbruch, oder daß Du auf der Stecke bleibst schon einmal ausgeräumt.
Es ist nicht wichtig, was Deine Eltern über eine 3. Schwangerschaft denken, auch wenn es sicher schmerzhaft ist solche Erfahrungen zu machen wie nach Deinem 2. Kind. Denn mit den körperlichen und psychischen möglichen Folgen einer Abtreibung (www.vor-abtreibung.de,Knopf Risiko) stehst Du dann vermutlich alleine da.
Eine Bekannte von mir hat dies so gelöst:
- Sie bekam innerhalb 2,5 Jahre 4 Kinder ( durch Zwillinge)
- Der Mann arbeitete am anderen Ende Deutschlands
-Sie ließen täglich eine Schülerin (die kriegt nicht allzuviel Geld)
kommen für die Zeit des Abendessens und während die Kinder ins Bett gebracht wurden.
-Einmal in der Woche blieb dann die Schülerin als Babysitter da, und die Mutter hatte frei. Konnte mal ins Schwimmbad gehen, oder wonach ihr halt war. Frei von Windeln und Babygeschrei. Dieser freie Abend hat sie beflügelt. Auf den lebte sie zu und er gab ihr wieder Kraft eine neue Woche durchzustehen.
Was noch eine andere Möglichkeit ist, da Du von Deinen Eltern keine Hilfe erwarten kannst, sind Ersatz-Großeltern. Da kannst Du mal in Eurer Zeitung inserieren. Es gibt immer wieder mal ältere Menschen, die sich Enkel wünschen und keine haben, und die übernehmen so einen Job unentgeltich und gerne.
Wenn Du mal über alle Ängste mit jemand reden willst, dann kannst Du Dich unter www.profemina melden.
LG Itemba